Filamentöse Pilze als Wirtsorganismen für die Produktion von Sekundärmetaboliten
Patent #14014/TUB
Hintergrund
Sekundäre Stoffwechselprodukte, sog. Sekundärmetabolite, aus Pilzen haben eine lange Geschichte als antibiotischen Wirkstoffe. Als prominentes Beispiel sei Penicilin genannt. Neuere Antibiotika basieren häufig auf zyklischen Depsipeptiden (CDPs). Allerdings ist die Herstellung dieser Antibiotika im industriellen Maßstab nicht unproblematisch. Eine Optimierung der Synthese kann durch die Verwendung von pilzstämmigen Expressionssystemen erzielt werden.
Technische Beschreibung
Die hier vorgestellte Erfindung beinhaltet ein Verfahren zur Synthese von Sekundärmetaboliten wie der Cyclodepepsipeptiden in pilzstämmigen Wirtsorganismen (Genera: Aspergillus, Penicillum, Hefe). Die hierfür notwendigen fungalen Enzyme können durch das Einbringen veränderter Gensequenzen (synthetisch oder mittels PCR) modifiziert werden. Die Expression erfolgt anschließend durch ein induzierbares, kontrollierbares und vom Metabolismus unabhängigen System, wie beispielsweise dem Tetracyclin (Tet) System. Dieses ist durch konstitutive, induzierbare oder reprimierbare Promotoren an- bzw. aussschaltbar und bietet somit die Möglichkeit zu weiterführenden Optimierungen. Im Anschluss an die fed – batch – Kultivierung erzielt die Extraktion des Sekundärmetaboliten aus der Biomasse zufriedenstellende Ausbeuten mit hoher Reinheit und geringen Hintergrundverunreinigungen durch andere Metabolite.