Mit der Erfindung des SOS-Systems ist es möglich, auch bei stärkeren Seegängen Ölteppiche von der Wasseroberfläche zu skimmen, d.h. aufzunehmen.
Das SOS-System könnte seinen Einsatz nicht nur bei der Bekämpfung von Ölunfällen finden, sondern etwa auch beim erforderlichen sowie geplanten Rückbau von Förderplattformen. Generell können durch das SOS-System Umweltkatastrophen als Folge von Unfällen verhindert oder zumindest dramatisch abgeschwächt werden.
Mit heute verfügbaren Schiffen und Geräten ist es kaum möglich Ölteppiche, Algenteppiche oder auch kleinere Feststoffpartikel, die auf oder direkt unter der Wasseroberfläche im Meer treiben, bei moderaten bis mittleren Seegängen aufzunehmen, beziehungsweise vom Wasser zu skimmen. Da diese Seegangszustände auf dem offenen Meer allerdings fast immer anzutreffen sind, ist erfolgreiches Ölskimmen mit den vorhandenen Ölunfallbekämpfungsgeräten nur sehr unzureichend bis gar nicht möglich.
WissenschaftlerInnen der TU-Berlin haben daher in den vergangenen Jahren – mit Förderung des Wirtschaftsministeriums der Bundesrepublik Deutschland – ein Seegangsunabhängiges Ölunfallbekämpfungs-System mit dem Namen „SOS“ entwickelt und patentiert. Bei diesem neuartigen System wird das Öl nicht chemisch gebunden auf dem Meeresgrund versenkt, noch wird es an der Wasseroberfläche verbrannt. Es wird vielmehr mit Hilfe des SOS-Systems eingesammelt, im Schiff vom Wasser getrennt (im sogenannten Moonpool) und in Tanks an Bord gelagert, während das gereinigte Wasser wieder ins Meer zurück geführt wird. Das gesammelte Öl würde mit diesem System gegebenenfalls auch als wiederverkaufbares Produkt zur Verfügung stehen. Prinzipiell ist es denkbar, mit diesem System auch kleinere Feststoffen wie etwa Plastikmüll von der Wasseroberfläche zu sammeln. Zunächst hat die NEW-LOGISTICS GmbH, später die Nachfolgegesellschaft FUTURA-SHIPS GmbH, diese Entwicklung begleitet und das Kernsystem in ihr Dual-Use Konzept für Mehrweckschiffe ihres patentierten Typs FUTURA integriert. Auf diese Weise war es möglich, erste Realfahrten mit dem System zu unternehmen und dessen tatsächliche Wirksamkeit erfolgreich zu belegen.
Ina Krüger
Technologietransfermanagerin
+49 (0)30 314-75916
ina.krueger@tu-berlin.de
Prototyp im Einsatz
in Anmeldung: BR, ae
erteilt: CA, DE, EA, ES, NO, PT, SE, US
Technische Universität Berlin
Das Zentrum für Geistiges Eigentum (ZfgE) an der TU Berlin ist die zentrale Anlaufstelle für alle Themengebiete rund um Immaterialgüterrecht und geistiges Eigentum.
Wir patentieren und vermarkten die Erfindungen der TU Berlin, außerdem lehren und forschen wir zu Technik- und Immaterialgüterrecht.
Damit sind wir zentrale Ansprechpartner für ErfinderInnen der TU Berlin, für Kooperationspartner aus Wirtschaft und Wissenschaft sowie für interessierte WissenschaftlerInnen und ExperInnen aus den Bereichen Technik und Recht.
Zentrum für geistiges Eigentum
Technische Universität Berlin
Straße des 17. Juni 135
10623 Berlin